Bestimmt hast Du schonmal das Bild eines Fakirs auf seinem Nagelbrett gesehen – so ähnlich war mein erster Eindruck von meiner Yantra-Matte bzw. der „Schwedischen Akupressurmatte“. Über die Wirkungsweise kann man noch keine Studien vorweisen, aber subjektiv ist es ein angenehmes Gefühl im Rücken und wirkt auch nach stressigen Tagen besänftigend. Günstige Modelle bekommt man schon für um die 20€ und es ist einen Versuch wert. Lest in diesem Blog was genau dahinter steckt…
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gibt es die sogenannte Meridianlehre. 12 Hauptmeridiane laufen über den gesamten Körper und verbinden alles. Vorwiegend fließt nach der Ansicht in der TCM auf diesen Meridianen das Chi / Qi, die körpereigene Energie. Über diese Meridiane sind verschiedene Akupunkturpunkte verteilt, welche diese verbindet.
Dieses Bildnis ist ein sehr theoretisches und war lange Zeit nicht greifbar, bis Forscher wie Dr. Roland Schleip (Ulm), Dr. Carla Stecco (Padua, Italien) oder Körpertherapeuten wie Thomas Myers ähnliche Leitbahnen als Faszienzüge bezeichneten. Im Prinzip anatomische Verknüpfungen, die für unsere Bewegung notwendig sind.
Viele dieser Verbindungen kommen naturgemäß auf/in unserem Rücken vor – sonst könnten wir uns auch schlecht vorwärts bewegen. Und es verwundert nicht: viele Akupunkturpunkte liegen ebenfalls auf dem Rücken.
Und genau dort setzt die Akupressurmatte an
Zwischen 8000-12000 kleine Stacheln, werden durch viele kleine Plastikplättchen gebildet und sind gleichzeitig auf einem „Kissenbezug“ befestigt. Innen befindet sich noch eine kleine Schaumstoffpolsterung, diese kann man bei den meisten Modellen jedoch herausnehmen und somit ist die Matte dünner und zusammengerollt auch für das Reisegepäck geeignet.
Die Matte wird auf dem Boden oder wenn Du es bequemer magst auf der Couch oder das Bett gelegt und dann legst Du dich langsam mit dem Oberkörper rücklings auf die Matte.
Am Anfang ein ziemlich unangenehmes beziehungsweise ungewohntes Gefühl, aber sobald Du liegst, verteilt sich der Druck und es piekst nicht mehr so intensiv. Zu Beginn sollte man erstmal ein paar Minuten auf der Matte verbringen, das kannst Du aber schon bald steigern und je nach Gusto 20-60 Minuten auf der Matte liegen.
Ich persönlich nutze sie zu unterschiedlichen Zeitpunkten: mal morgens, wenn ich schlecht geschlafen habe oder früher als gewöhnlich wach bin; mal abends, wenn ich einen stressigen Tag hatte und runterkommen will oder sich leichte Kopfschmerzen entwickelt haben. Auch für einen Mittagsschlaf ist die Matte hervorragend geeignet.
Und was passiert da in meinem Rücken?
Eben dahingehend gibt es noch keine Studien, die eine Wirkweise beweisen können. Was Du nach dem Aufstehen bestimmt beobachten kannst ist eine Mehrdurchblutung der Haut, die Kontakt mit der Matte hatte. Neben der Förderung der Durchblutung geht man von einem vermehrten Durchströmen von Hormonen wie Oxytocin und Endorfin (Glückshormone) aus.
Wenn es einen positiven Effekt auf Schmerzen wie Rückenschmerzen oder Nackenschmerzen gibt, dürfte dieser eher auf die Überlagerung (Neuromodulation) durch die kleinen Dornen zurückzuführen sein.
Das ist dann auch die schlechte Nachricht: ein Ersatz für ein adäquates Training und Bewegung ist die Matte leider nicht…
Ein Übungsprogramm für Deinen Rücken kann beispielsweise wie dieses Einsteiger-Training auf YouTube aussehen.
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